Imagination als Schlüsselkompetenz – Artikel vom 14.04.2008

Der Coach, wie man ihn zuvor nur aus dem Sportbereich kannte, wurde längst in den Alltag überführt. Somit spielt es keine Rolle mehr, in welchen Bereichen sich die Coaches wiederfinden, ob im beruflichen oder dem damit verbundenen privaten Leben mit seinen permanenten Anforderungen.

Der Coach an der Seite seines Klienten kann in seiner Rolle der beratenden Führung auf eine Neuerung des eingefahrenen Blickwinkels abzielen. Haben Sie sich schon einmal spontan auf den Boden gelegt und die Umgebung von der Froschperspektive aus betrachtet?

 

Wenn nicht, dann tun Sie das einmal! Plötzlich wirkt der Raum in einer unvorhergesehen Weise. Möbel werden zu Hindernissen, die einem die Sicht versperren und der längst verloren geglaubte Kugelschreiber liegt wie selbstverständlich unter dem Sessel.

Was haben sie gemacht?

Sie haben einen Perspektivenwechsel vorgenommen und den bekannt geglaubten Raum in einem neuartigen Zusammenhang gesehen und gefühlt. Kamen Sie in einer Verhandlung mit einem Geschäftspartner auch schon einmal nur zögerlich voran oder mussten Sie die Gespräche vorzeitig ohne befriedigenden Abschluss beenden?

 

Natürlich konnte man mit diesem engstirnigen Partner zu keiner Einigung kommen! Oder lag es vielleicht doch eher an Ihnen, an der Art wie Sie kommunizieren, nach welchen Gesichtspunkten Sie argumentieren?

 

In der Propagierung des lebenslangen Lernens erscheint es nur logisch, seine sozialen Fähigkeiten einem ständigen Weiterbildungsprozess zu unterziehen, um der gegenwärtigen starken Konkurrenz gewachsen sein zu können.

Die Begleitung durch einen Coach bleibt dabei aber nicht nur auf den Businessalltag beschränkt. Das Zusammenleben in Partnerschaft und Familie gerät nicht selten zum Hochseilakt, wenn gesprochene Botschaften falsch verstanden werden oder die Fähigkeiten fehlen, aus Konflikten fruchtbare Erträge zu erzielen.

 

Als eine besondere Schlüsselkompetenz kann man die Kunst der Imagination ansehen. Die Vorstellungskraft, mit deren Hilfe man z. B. seine eigene Person mit seinen bekannten Eigenheiten aufschlüsseln und sie mit ihrer Wirkung auf Gesprächspartner interpretieren und Schlussfolgerungen daraus ziehen kann.

 

Somit erleichtert ein Perspektivenwechsel das gegenseitige Verständnis und kann dazu beitragen, sich selbst und seine Wirkung wie auch seinen Gegenüber in der Weise zu verstehen, wie der Gesprächspartner es ursprünglich auch gemeint hat.

 

Das so genannte Aus-sich-Heraustreten, um das eigene Agieren von außen zu beobachten, mag zu interessanten Erkenntnissen führen, die befähigen, nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen besser verstehen zu lernen. Somit liefert Imagination ihren Beitrag zu einem gegenseitigen Verständnis und dem gewinnbringenden Verhandeln und Kooperieren, und leistet seinen Beitrag zur Bereicherung des persönlichen Kompetenzinventars.

 

Ihr Wolfgang M. Ullmann

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